Philanthropisches Engagement von Familienunternehmen

Für seine Masterarbeit zum Engagement deutscher Familienunternehmen hat Kevin Janasz Wider-Sense-Geschäftsführer Michael Alberg-Seberich im Experten-Interview befragt. Jetzt fragen wir Kevin Janasz nach seinen Erkenntnissen.

Drei Fragen an: Kevin Janasz zum Engagement von Familienunternehmen

Kevin Janasz studierte an der WFI – Ingolstadt School of Management. Für seine Masterarbeit zum philanthropischen Engagement von deutschen Familienunternehmen hatte er Michael Alberg-Seberich, Geschäftsführer bei Wider Sense, im Zuge seiner Expert*innen-Interviews befragt. Nun wollen wir von ihm wissen, was die drei spannendsten Erkenntnisse seiner Arbeit sind.

von Ezgi Akarsu, On-Purpose-Fellow bei Wider Sense

Ezgi Akarsu: Sie sagen, dass das philanthropische Engagement von Familienunternehmen in Deutschland vor einem Umbruch steht. Was sind die größten Entwicklungen, die wir in den kommenden Jahren sehen werden?

Kevin Janasz: Wir werden vermehrt neue Organisationsformen und Werkzeuge sehen, die die Philanthropie unterstützen. Die klassischen Stiftungen wird es weiterhin geben. Sie bleiben ein Teil des wachsenden Werkzeugkastens, aus dem sich Familienunternehmen bedienen können, um ihr Engagement zu realisieren. Die Coronakrise ist natürlich auch gerade ein großes Thema – wir werden sehen, wie die Familienunternehmen mit ihren oft begrenzten Ressourcen in so einer Lage die Gesellschaft weiterhin unterstützen werden.

EA: Was sind aus Ihrer Sicht derzeit die größten Motivationen für Philanthropie von Familienunternehmen?

KJ: Es gibt viele Motivationen und die können sich mit der Zeit auch ändern. Aber die zwei größten sind die Auslebung wohltätiger Familienwerte und der Aufbau von Sozialkapital. Bestimmte Themen sind besonders wichtig für die Familien und diese werden in den Gemeinschaften, in denen sie tätig sind, verwirklicht. Zum anderen legen Familienunternehmen auch großen Wert darauf, wie sie von der Gemeinschaft wahrgenommen werden. Hier wird sich philanthropisch betätigt, um positives Sozialkapital aufzubauen.

EA: Was war für Sie die überraschendste Erkenntnis bei Ihrer Recherche?

KJ: Wie wenig Forschung es zu diesem Thema gibt! Seit der Bertelsmann-Studie von 2005 gibt es kaum Publikationen über philanthropisches Engagement deutscher Familienunternehmen, obwohl die so eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft spielen. Ich hoffe, dass in Zukunft mehr dazu geforscht wird.

Wer an den Ergebnissen von Kevin Janasz Arbeit interessiert ist, kann ihn per E-Mail erreichen: kevinjanasz@gmail.com.

Kevin Janasz, Foto zum Interview über Engagement von Familienunternehmen, Foto: privat
Kevin Janasz. Foto: privat

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