A Praktikum Story: Mounir Al-Naamis drei Monate bei Wider Sense

Mounir Al-Naami war drei Monate lang im Praktikum bei Wider Sense. In dieser Zeit hat er nicht nur wertvolle Erfahrungen in der Projektarbeit gewonnen, sondern auch den eigenen Horizont rund ums Thema Nachhaltigkeit erweitert, sagt er. Und anscheinend hat es ihm hier gefallen. Denn bald unterstützt er das Team von Wider Sense wieder als Werkstudent. Unsere Kollegin Anne Marie Jacob, die einst selbst als Praktikantin bei Wider Sense startete, hat Mounir zu seinen Eindrücken befragt.

Mounir Al-Naami im Interview zu seinem Praktikum bei Wider Sense mit Anne Marie Jacob.
Mounir Al-Naami im Interview

von Anne Marie Jacob

Anne Marie Jacob: Mounir, zuerst einmal würde mich interessieren, was deine Erwartungen an dein Praktikum waren. Haben die sich erfüllt?

Mounir Al-Naami: Ich habe ich mir vor allem Projektarbeit anders vorgestellt. Ich hätte gedacht, dass ich auf einem bis zwei Projekten über den gesamten Praktikumszeitraum arbeiten werde. In meinen knapp drei Monaten bei Wider Sense habe ich an sechs Kundenprojekten und zwei internen Projekten mitgearbeitet. Das war zwar nicht immer einfach, das alles gleichzeitig zu managen. Trotzdem fand ich diese Arbeitsweise als Praktikant echt gut, weil ich so in kurzer Zeit Einblicke in viele verschiedene Themenbereiche und Beratertools bekommen habe.

Was mich ebenfalls überrascht hat, war die Kultur bei Wider Sense … also im Positiven. Die für Beratungen typischen hierarchischen Jobbezeichnungen wie Analyst oder Consultant haben in mir die Erwartung ausgelöst, dass bei Wider Sense auch eine hierarchische Kultur herrscht. Das war aber gar nicht der Fall.

Anne: Und rein thematisch? Hast du das Gefühl, dass du etwas mitnehmen konntest oder hättest du dir erhofft, mehr zu lernen?

Mounir: In meinem Studium und Privatleben befasse ich mich vor allem mit dem Thema der ökologischen Nachhaltigkeit. Von daher war „soziale Nachhaltigkeit“ ein ganz neues Gebiet für mich. Hier konnte ich inhaltlich einiges mitnehmen. Zudem habe ich neue Stakeholder kennengelernt, z. B. Stiftungen, mit denen ich im Rahmen meines betriebswirtschaftlichen Studiums noch gar keine Berührungspunkte hatte.

Anne: Jetzt hast du gesagt, dass du an mehr Projekten mitgearbeitet hast als zuvor gedacht. Gab es denn ein Lieblingsprojekt?

Mounir: Am meisten Spaß gemacht hat mir das Projekt mit einer großen deutschen Kanzlei, für die wir die strategische Ausrichtung ihrer Nachhaltigskeitspraxis übernommen haben. Als Praktikant*in wird man oft bei Projekten eingesetzt, die bereits laufen. Bei diesem Projekt war ich von Anfang an dabei, auch bei den ersten Workshops mit der Kundin. Das fand ich besonders spannend, weil hier ja der Grundstein für den weiteren Verlauf des Projektes gelegt wird.

Mounir Al-Naami im Interview zu seinem Praktikum bei Wider Sense mit Anne Marie Jacob.

„Es wird viel Wert auf den Austausch gelegt. Top-down, aber vor allem auch Bottom-up."

Anne: Das ist gut zu wissen, dass Praktikant*innen daran interessiert sind, die verschiedenen Projektphasen von den Workshops, über die Strategieentwicklung bis zur Umsetzung mitzubekommen. Das funktioniert aber leider natürlich nicht immer.

Mounir: Das ist ja auch völlig okay. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass sich darum bemüht wurde, auch meine Interessen zu berücksichtigen, wenn es um die Frage ging, auf welchen Projekten ich eingesetzt werden soll.

Anne: Was mich auch noch interessiert ist, wie du das Praktikum im Rahmen der Pandemie wahrgenommen hast.

Mounir: Bei Praktikumsantritt hatte ich ein Jahr Remote-Studium hinter mir. Das heißt, das Arbeiten von Zuhause kannte ich bereits. Allerdings haben mir regelmäßige virtuelle oder reale Coffee-Dates mit einzelnen Mitarbeitenden erlaubt, das Team und das Unternehmen trotz Homeoffice besser kennenzulernen. Dieses Interesse am Austausch ging dabei nicht nur von mir aus – im Gegenteil. Seit Beginn meines Praktikums sind immer wieder Kolleg*innen auf mich zugekommen, um solche Treffen auszumachen und mich besser kennenzulernen. Das hat dazu geführt, dass ich mich relativ schnell als Teil des Teams gefühlt habe.

Anne: Und letztlich noch eine Frage in unserem eigenen Interesse. Was kann Wider Sense in Zukunft bei der Betreuung von Praktikant*innen verbessern?

Mounir: Ich hätte es gut gefunden, wenn ich nicht der einzige Praktikant gewesen wäre. In meinen bisherigen Praktika hatte ich es immer als sehr positiv empfunden, wenn man Leute in der gleichen Position hatte, mit denen man sich austauschen konnte.

Anne: Das kann ich gut nachvollziehen. Ich fand das auch immer hilfreich, weil man sich noch mal auf neutraler Ebene begegnen kann. Wir hatten auch schon Phasen, in denen wir zwei Praktikant*innen hatten.

Mounir: Genau, das hängt natürlich auch stark von den Kapazitäten der Mitarbeitenden ab, da jede*r Praktikant*in auch eine* Mentor*in bekommt. Mit meiner Mentorin Sarah hatte ich immer sehr offene Gespräche. Sie hat mir viele Tipps zum Umgang mit Herausforderungen gegeben. Das formale Hierarchieverhältnis ist da nie zum Ausdruck gekommen.

Anne: Vielen Dank noch mal für deinen Einsatz, Mounir! Wie geht es denn jetzt bei dir weiter?

Ich werde nun erst einmal in den Urlaub fahren soweit es die Corona-Situation zulässt. Ab Herbst werde ich dann meine Masterarbeit schreiben und nebenbei als Werkstudent bei euch weiterarbeiten. Aber das weißt du ja schon (lacht).