POLYPROBLEM-Studie: Kunststoff und Umwelt

Trotz enormer öffentlicher Aufmerksamkeit für die fortschreitende Umweltbelastung durch Plastikabfälle ist eine globale Agenda zur Lösung des Problems nicht in Sicht. Das ist der kritische Befund der 2019 erschienenen POLYPROBLEM-Studie.

Orientierung im Themenfeld Kunststoff und Umwelt

Die Studie „POLYPROBLEM Kunststoff und Umwelt – Herausforderungen, Akteure und Perspektiven“ wurde 2019 in Kooperation mit der Röchling Stiftung verfasst. Die Publikation stellt die wichtigsten Herausforderungen, Lösungsansätze und Akteur*innen im Themenfeld Kunststoff und Umwelt in einem kompakten Überblick zusammen und bietet Orientierung für alle, die sich in dem Themenfeld engagieren möchten.

Direkt zur Studie

Ganzheitlicher Blick auf das Plastikproblem

Kein Tag vergeht ohne große Medien­be­richte zu Kunst­stoff in der Umwelt. Mal geht es um spekta­kuläre Ideen zur Reinigung der Ozeane, mal um neue Erkennt­nisse zu Mikro­plastik, mal um Aktionen für ein plastikreduziertes Leben.

Unsere Studie zeigt: Viele dieser Initiativen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Forschung laufen nicht nur nebeneinander her. Teilweise widersprechen sich die Argumentationen und Handlungsansätze auch.

POLYPROBLEM hilft allen, die das Plastikproblem ganzheitlich überblicken und daraus eigene Optionen ableiten möchten.

Wer verfolgt welches Ziel? Welche unterschiedlichen Prioritäten gibt es? Und vor allem: Gibt es eine Aussicht auf einen globalen Plan? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir mit internationalen Expert*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Forschung gesprochen. Wir haben die wichtigsten Netzwerke und deren Strategien analysiert und die für das Thema bedeutsamen Informationsquellen transparent zusammengestellt.

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die diese Studie möglich gemacht haben:

  • Bei dem gesamten Team der Röchling Stiftung, allen voran Uwe Amrhein, Annunziata Gräfin Hoensbroech und Julia Eberhardt für die gute und inhaltlich spannende Zusammenarbeit.
  • Bei allen Experten und Expertinnen, die uns ihre Zeit und ihr Wissen im Feld Plastik und Umwelt bereitgestellt haben.

Kostenlose gedruckte Exemplare, gerne auch in größerer Anzahl, können Sie unter info@roechling-stiftung.de anfordern.

Titelbild der Studie "POLYPROBLEM Kunststoff und Umwelt - Herausforderungen, Akteure und Perspektiven", deutsche Fassung

SYMPOSIUM: POLYPROBLEM-Stake­holder-Dialog Kunst­stoff und Umwelt

Die Kräfte bündeln. Gemeinsam Lösungen entwickeln, anstatt immer neue Einzelprojekte in die Welt zu setzen: Wie Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bei der Lösung des Problems der fortschreitenden Umweltbelastung durch Kunststoffabfälle besser miteinander kooperieren können, war Thema des 1. POLYPROBLEM-Stakeholder-Dialogs am 27. März 2019 in Berlin.

Rund 150 Expertinnen und Experten, darunter der Historiker Dr. Franz Mauelshagen, Emily Woglom, Executive Vice President der global operierenden NGO Ocean Conservancy, Jürgen Bertling von Fraunhofer UMSICHT, Michael Hillenbrand, Berliner Repräsentant des Branchenverbandes Plastics Europe Deutschland und Delphine Lévy Alvarès, Europa-Koordinatorin von Zero Waste Europe, beleuchteten die komplexe, globale Herausforderung Kunststoff und Umwelt aus unterschiedlichen Perspektiven.

Das Fazit: Mehr Sachlichkeit ist gefragt

Es braucht Innovation und Kollaboration. Gelernte Mechanismen reichen nicht, um Plastikmüll aus der Umwelt fernzuhalten. Das Verantwortungsprinzip der petrochemischen und Verpackungsindustrie wird ebenso eine Rolle spielen wie Produktdesigner*innen, die neue Produkte entwickeln, und jeder einzelne Konsument.

Mehr Sachlichkeit ist gefragt. Die Sichtbarkeit des Problems darf nicht durch emotionale, medial angeheizte Diskussionen vorschnell in Lager geteilt und unüberbrückbar beendet werden. Die Wahrheit liegt zwischen dem Propagieren einfacher Lösungen und dem Verleugnen der Problematik. Polyproblem braucht Polyvox.

Die beim Stakeholder-Dialog gezeigten Präsentationen haben wir hier in einer Slideshow zusammengefasst.

Titelbild des POLYPROBLEM-Stakeholder-Dialogs in Form von Graphic Recording

Über POLYPROBLEM

POLYPROBLEM ist ein Aktionsprogramm der gemeinnützigen Röchling Stiftung und Wider Sense für mehr Transparenz und gemeinsames Wirken im Handlungsfeld Kunststoff und Umwelt.

POLYPROBLEM …

  • … bringt Transparenz in eine sehr unübersichtliche, globale Herausforderung.
  • … führt Ideen und Ressourcen zusammen.
  • … trägt dazu bei, die besten Innovationen für eine plastikfreie Umwelt marktreif machen.
  • … hilft, die wirksamsten Lösungen systematisch zu verbreiten. bringt Forschung in die Praxis.

Zweimal jährlich veröffentlicht POLYPROBLEM gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis Reports zu den neusten Entwicklungen und drängendsten Fragen rund um das Thema „Kunststoff und Umwelt“.

In Expertenworkshops, Exkursionen und Webinaren teilen Akteure aus Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wissenschaft und Politik ihr Wissen und erarbeiten gemeinsame Lösungsansätze.

Darüber hinaus bringt POLYPROBLEM aktiv Initiatoren mit Förderern zusammen, um die Verbreitung und Skalierung wirksamer Lösungen zu beschleunigen.

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